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Pappbecher

 

Text von Jakob Heilmann

 

Das Leben eines einzelnen Pappbechers ist in Verhältnis zur Herstellung sehr kurz und nimmt in den meisten Fällen ein unschönes Ende. Nur die wenigsten haben die Chance auf ein zweites Leben.

 

Doch nochmal langsam, beginnen wir ganz am Anfang. Täglich werden 7,6 Mio. Pappbecher in Deutschland hergestellt. Reiht man diese Becher aneinander, erreicht man die Länge der Nord-Süd-Ausdehnung Deutschlands.

 

Allein für die Herstellung eines einzelnen Pappbechers wird mehr Wasser benötigt als für das Aufbrühen einer Tasse Kaffes. Insgesamt ist der deutschlandweite Wasserverbrauch für die Herstellung von 2,8 Mrd. To-Go-Becher vergleichbar groß wie der Tagesverbrauch an Wasser von 12 Mio. Menschen. Des weiteren werden 29.000 Tonne Papier, gewonnen aus 64.000 Tonnen Holz, jährlich genutzt. Außerdem werden eine Vielzahl Kunststoffe, sowie Rohöl benötigt. Für die gesamte Herstellung wird  jährlich so viel Energie verbraucht wie der Jahresverbrauch einer Stadt der Größe Schwerin. Durch die Produktion der To-Go-Becher und der dazugehörigen Polysterol-Deckel entstehen jährlich CO2-Emissionen von mehr als 100.000 Tonnen im Jahr.

 

Die Menge an natürlichen Ressourcen, die für die Herstellung genutzt werden, sowie die hohen C02-Emissionen stellen eine große Umweltbelastung dar, welche den meisten Konsumern nicht bewusst ist. Obwohl es viele Möglichkeiten gibt, den Pappbechern auszuweichen, entscheiden wir uns für die einfache, umweltschädliche Variante. Wie hier an der TU gibt es mittlerweile immer mehr Angebote, den Kaffee-To-Go (anstatt im Pappbecher) in einer selbst mitgebrachten Tasse oder Thermoskanne zu erhalten. Dies reduziert nicht nur den Verbrauch einer Menge natürlicher Rohstoffe, sondern auch den Abfall, der sich momentan auf 40.000 Tonnen pro Jahr beläuft. Ein Gewicht, das so groß ist, wie 33.000 VW-Golf.

 

Wegen der großen Umweltschäden und der großen Menge Abfall sollte jeder überlegen, ob ...

... man für den Kaffee-To-Go einen eigenen Behälter mitbringen kann

... man genug Zeit hat, den Kaffee in Ruhe aus der Tasse zu trinken

...man den Pappbecher nochmal benutzen kann

 

Das Problem an den 40.000 Tonnen Abfall ist, das es kaum recycelbar ist.  Das liegt daran, dass die Pappbecher in die Papierfraktion einsortiert werden und somit in der Papierrecyclinganlagen landen. Da aber am und im Becher eine Kunststoffbeschichtung geklebt ist, löst sich nur ein kleiner Teil der Papierfasern vom Becher. Der größte Teil wird abgeschieden und als „Spuckstoffe“ im Restmüll verbrannt.

 

Zusammenfassend ist nochmal hervorzuheben, dass die Herstellung, als auch der Abfall des Pappbechers die Umwelt vor große Probleme stellt. Es werden viele natürlich Rohstoffe abgebaut, welche später als nicht-recycelbarer To-Go-Becher verbrannt werden. In Zukunft sollte sich jeder fragen, ob der To-Go-Becher dieses Mal wirklich notwendig ist oder ob es doch eine andere, umweltschonende Möglichkeit gibt, den Kaffee zu trinken.

 

 

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